Suzuki Kason ist ein herausragender Maler der Meijizeit (1868-1912). Er gilt nicht als einer der „Avantgardisten“ dieser Umbruchsphase der japanischen Kunstgeschichte, sondern als ein Künstler, der noch stark der Tradition von Maruyama Ōkyō (1733-1795) - dem großen Genie des 18. Jahrhunderts - verpflichtet war. Trotzdem wirkt er immer frisch und einfallsreich. Schon die Motivwahl der zwölf Tierkreiszeichen für ein Stellschirmpaar ist nicht eine Selbstverständlichkeit. Diese Symbole findet man oft als Themen von Skulpturserien oder als Dekorationen von Tellern, Sakeschalen etc. kaum je aber im Grossformat von Stellschirmen..
Kason stellt jedes Motiv im untersten Drittel des Formats dar mit Ausnahme des Drachens als Phantasietier der Lüfte. Er hält sich zwar an die richtige zyklische Reihenfolge der Symbole, dennoch gelingt ihm ein freies Spiel von dunklen und hellen Akzenten in der Gesamtdisposition, als hätte er freie Wahl der Motivanordnung gehabt. Er setzt bisweilen auch Farbe ein – etwa beim Tiger, bei den Ahornblättern des Wildscheins oder bei den Pflaumenblüten des Stiers. Sonst bleibt er aber der klassischen Tuschemalerei verhaftet und arbeitet mit vielen Abstufungen von Intensitäten - vom tiefsten Schwarz bis zu feinsten Grautönen.
Alle zwölf Bilder der zwei Stellschirme sind signiert, was darauf hindeutet, dass Kason jedes einzelne Bild für ein „Werk“ erachtete. Das unterstützte das Projekt, alle Bilder einzeln als Tableaux zu montieren und sie individuell zu würdigen.
Maße: 12 Paneele von zwei 6er Stellschirmen 60cm (x12) x 175cm | Material: Papier