Bemerkung des Sammlers Silvain Guignard zur Website:
"Nach 40 Jahren Sammlertätigkeit konnte ich 2022 an die 400 Objekte - vor allem Rollbilder, aber auch Stellschirme, Skulpturen, Keramik etc. – in die Schweiz bringen, wo sie jetzt in Aarau in meinem halböffentlichen Kunstraum gelagert sind.
Viele Werke sind kunstgeschichtlich und ikonografisch noch nicht aufgearbeitet. Doch in dieser Webseite sollten pro Monat neun bearbeitete Objekte vorgestellt werden. Dank vieler Beziehungen zu Händlern und Handwerkern
in der Gegend von Kyoto, wo ich gelebt habe, kann ich auch behilflich sein, um spezielle Wünsche nach Objekten klassischer japanischer Kunst zu erfüllen.“
Profil des Kunstsammlers & Biwa-Spielers Silvain Kyokusai Guignard
Silvain Guignard wurde in Aarau, in der Schweiz geboren. Er stammt aus einer Künstlerfamilie: Seine Großmutter war professionelle Pianistin, und sein Vater Roland Guignard war ein angesehener Kunstmaler.
Silvain Guignard studierte zunächst Klavier am Konservatorium Zürich und danach Musikwissenschaft an der Universität Zürich. Er dissertierte 1983 mit einer Monografie über die Walzer von F. Chopin. Schon während des Studiums der Musikwissenschaft studierte er auch Japanologie.
Mit einem Stipendium des japanischen Erziehungsministeriums (Monbushō) konnte er 1983 nach Japan gelangen, wo er vier Jahre später an der Osaka Gakuin Universität Dozent für europäische und japanische Musik und später auch für Kunst wurde. Mit seiner Frau, einer schweizerischen Studienkollegin, blieb er als vollamtlicher Professor fast 40 Jahre, bis 2022, in Japan - am Schluss in der Nähe von Kyoto, wo er sich ein japanisch-westliches Haus gebaut hatte.
Als Musikwissenschaftler galt Silvain Guignards Hauptinteresse der epischen
Lautentradition des biwa: er erhielt den Titel shūshihan, was ihn als professionellen biwa-Spieler auszeichnet. Trotz Rückkehr in die Schweiz ist er weiter mit dem Konzertieren dieser japanischen Bardenkultur beschäftigt.
Schon in seiner Studienzeit interessierte sich Silvain Guignard für japanische Kunstgeschichte:
er besuchte Seminare bei Prof. Reinhold BRINKER und war mit diesem Lehrer bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden. In Japan lernte er den Kunsthändler KUMANO Kōtarō kennen, der ihm vor dreißig Jahren half, eine Sammlung japanischer Malerei aufzubauen. Silvain Guignards Sammlertätigkeit wurde mit jedem Jahr intensiver. Er realisierte mit dem Interior Geschäft Sato Slow Living in Zürich mehrere Verkaufsausstellungen in Zürich, Basel, Luzern und Bern. Mit Covid gab es einen Unterbruch der Ausstellungs-Aktivitäten; sie werden aber jetzt wieder in eigener Regie aufgenommen. Jedes Jahr sind ein bis zwei Ausstellungen geplant.
Silvain Guignard, der fließend Japanisch spricht und auch lesen kann, hat sich in den letzten 15 Jahren in Kyoto ein gutes Netzwerk von Handwerkern und Kunsthändlern aufgebaut, mit denen er auch jetzt von der Schweiz aus noch in engem Kontakt steht.