Guignard Kyoto Collection
Hotei (Glücksgott) | Kanō Naonobu attr. 狩野尚信(伝)| 1607-1650
Hotei (Glücksgott) | Kanō Naonobu attr. 狩野尚信(伝)| 1607-1650
Die Autorschaft dieses stattlichen Rollbilds ist wegen einer fehlenden Signatur und zwei nicht nachweisbaren Siegeln schlecht gesichert. In der Forschung werden immer wieder neue Siegel entdeckt, und so ist diese Einschätzung der Authentizitäts-Situation nicht allzu problematisch. Ein Fehlen der Signatur ist zudem durchaus üblich in dieser Zeit. Wichtig ist: die Malerei ist von überzeugender Qualität, sie ist Kunst der besten Kanō-Tradition des 17. Jahrhunderts.
Naonobu ist gleichsam „Blaues Blut“ dieser Kanō-Familie, die als Institution über 400 Jahre lang die Kunstentwicklungen Japans prägte. Er war der jüngere Bruder des großen Tanyū. Schon mit sechzehn Jahren wurde er in den Rang eines Malers für den Shogun erhoben (goyō eshi). Als zwanzigjähriger erhielt er den Auftrag, für das repräsentative Nijō-Schloss in Kyoto Malereien auszuführen, und 1630 wurde ihm aufgetragen, in Edo (Tokyo) das Kobikichō-Atelier zu gründen, das in der Folge mehrere der größten Kanō-Meister hervorbrachte.
Hotei ist einer der Sieben Glücksgötter, die heutzutage in Japan vor allem am Neujahr präsent sind. Den Hotei erkennt man an dem großen Sack (voller Reichtümer und Glück), den er mit sich schleppt; sein Bauch macht diesem Konkurrenz. Sein Lächeln ist charmant und liebevoll – es gilt meistens einem oder mehreren Kindern. Hotei kann auch noch im Alter Späße treiben, die die Kinder mögen, und er ist vollkommen glücklich in ihrer Gesellschaft. Hotei ist vermutlich der am häufigsten gemalte Glücksgott.