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Guignard Kyoto Collection

Kalligrafie „Kiefer, alt, Ruhe, Wolke“ | Kōzuki Tesshū 神月徹宗 | 1879-1937

Kalligrafie „Kiefer, alt, Ruhe, Wolke“ | Kōzuki Tesshū 神月徹宗 | 1879-1937

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Der Name dieses Rinzai-Zenpriesters wird anstatt Kōzuki auch Kōgetsu gelesen. Er stammte aus der Präfektur Hyōgo, wurde administrativer Vorsteher (管長) des Myōshinji in Kyoto und war eine Zeit lang Rektor der Hanazono-Universität.

Sein Kalligrafie-Stil erinnert stark an den großen Kalligrafen Jiun Onkō (1718-1804). Er wurde deshalb auch „Jiun der Taishō-Zeit (1912-1926)“ genannt. Wie Jiun benutzt er in dieser Kalligrafie einen dicken, absichtlich uneleganten Pinsel. Er schreibt die ganze Kalligrafie offensichtlich mit einem – nur ein einziges Mal gesättigten - Pinsel. Man sieht auch deutlich, dass er nie ab- und wieder neu ansetzte, sondern alle vier Zeichen in einem einzigen Zuge niederschrieb.   

Die vier Zeichen bedeuten „Kiefer“, „alt“, „Wolke“, „Ruhe. Der Zenspruch könnte folgendermaßen gedeutet werden:

So wie die alte Kiefer Ruhe ausstrahlt, empfindet man Ruhe beim Anblick der Wolke.“ Doch es ist auch noch eine nüanciertere Auslegung denkbar: Da Kiefern sehr alt werden und immer grün sind, sind sie ein Symbol für Langlebigkeit und Beständigkeit. Doch auch Wolken, in ihrer Erscheinungsform ein extremer Gegensatz zur Kiefer und deshalb ein Inbegriff des steten Wandels, fügen sich genauso den Gesetzen der Natur – dem Wind und dem Wetter; sie vergehen nie, denn sie entstehen immer wieder neu.  Beide Existenzen, so konträr sie auch in ihrem „Aggregatzustand“ sind, erfüllen uns beim Anblick mit Ruhe, weil sie beide auf ihre Art ein Gefühl von Ewigkeit vermitteln.   

Der Rhythmus der Zeichen-Gestaltung ist eindrücklich: So ist doch am Anfang die Kiefer klar zu erkennen, sie steht unverrückbar da, während das dritte Zeichen, die Wolke, stark vereinfacht, geradezu „unförmig“ wirkt. Danach braucht der Kalligraf, für den Schluss der Zeile, eine Basis, mit der er gleichsam die Schriftsäule erden kann, und so wölbt er beim Zeichen für „Ruhe“ den Bogen mit der übrig gebliebenen Tusche besonders kräftig und nimmt sich Zeit für das letzte wohl formulierte Detail dieses Zeichens.

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