Guignard Kyoto Collection
Trauben mit Eichhörnchen 葡萄と栗鼠 | Kanō Dōun (auch Tōun) 狩野洞雲 | 1625-1694
Trauben mit Eichhörnchen 葡萄と栗鼠 | Kanō Dōun (auch Tōun) 狩野洞雲 | 1625-1694
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Kanō Dōun hatte ein bewegtes Leben. Er stammte aus einer Handwerkerfamilie und wurde Schüler des größten Kanō-Meisters des 17.Jhs, Kanō Tanyū. Er wurde sogar von ihm adoptiert, doch als dem Mentor Tanyū selber ein Sohn geboren wurde, konnte Dōun nicht mehr Erbe werden. Dōun wurde der Gründer der Suruga Kanō-Schule, die für das Shogunat wichtige Aufträge ausführte und gilt mit seinen hohen Auszeichnungen als einer der großen Meister dieser Kunstinstitution..
Kanō Dōun beherrscht die Kompositions-Kultur der Kanō-Schule in hohem Maße. Eine eingehende Formanalyse zeigt, dass das Bild in klassischer Manier aus mehrerern Dreiecksformen komplex aufgebaut ist. Selbst die Großform des Bildes mit einer hoch nach rechts aufragenden und einer nach rechts hinunterziehenden Ranke kann man wie zwei Schenkel eines Dreicks empfinden.
Der eine, nach oben gerichtete Dreiecks-Schenkel, verspielt sich am Schluss in einer Ranke, während der untere ein etwas kräftigerer Ast ist, an dem zauberhaft gemalte Trauben hängen.
In so viel Geometrie fügt sich das reizende Eichhörnchen als Beerendieb wundervoll ein. Sein Rücken und der buschige Schwanz parallelisieren die nach rechts oben aufragende spielerische Ranke, und sein Blick richtet sich in die Fallrichtung der rechts nach unten abfallenden Ranke. Die Traubenbeeren erinnern in ihrer lebendigen Vielfalt an den einflussreichen chinesischen Maler der Sung-Zeit Mu Qi 1210-1269), der seit dem 15.Jh. für die Tuschemalerei in Japan ein großes Vorbild war. (s.sein berühmtestes Bild von sechs Kakifrüchten)
Strenge Komposition in Verbindung mit Zartheit und Beschwingtheit ist auch in Japan ein Kennzeichen guter Kunst.
Die originale alte Montierung verdient einen Hinweis: Die dunkle Seide der Bildumrahmung (chūmawashi) ist mit kostbaren Gold-Drucken von Blüten und Drachen-Medallions verziert, wie man sie nur selten findet.
