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Guignard Kyoto Collection

Alter Pflaumenbaum | Kanō Eigaku 狩野 永岳 | 1790-1867

Alter Pflaumenbaum | Kanō Eigaku 狩野 永岳 | 1790-1867

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Kanō Eigaku ist der 9.Leiter der Kanō-Werkstatt in Kyoto. Da am Ende der Edozeit (1603-1867) die Riesenstadt Edo (Tokyo) das kulturelle und politische Zentrum in Japan war, musste die Werkstatt der Kanō-Institution in der Alten Kaiserstadt sich um ein Profil kümmern, mit dem es in Konkurrenz zur Hauptstadt treten konnte.

Kanō Eigaku war ein versierter Maler, der alle zeitgenössischen Stile studiert hatte und in seine Kunst integrieren konnte. Er ist berühmt für seine Malereien in der kaiserlichen Katsura-Villa. In seiner Kunstausübung legte er das Hauptgewicht auf die glorreiche Tuschemalerei des 15./16. Jahrhunderts, die in Kyoto geblüht hatte und die Basis aller bedeutenden Maler in den kommenden Jahrhunderten geblieben war. Auch dieses Bild könnte 300 Jahre früher gemalt worden sein.

Aus dem Nichts heraus ragt ein faseriger Pinselstrich mit wässeriger Tusche schräg ins Bild (gemalt wurde er natürlich als Abstrich). Diese Strichqualität kennen wir von den Zen-inspirierten Augenblicks-Malereien und Kalligrafien eines Sesshu und seinen Zeitgenossen. Aus dieser „Wisch-Struktur“ heraus entwickelt Eigaku dann mit wesentlich kleineren Bewegungen einen knorrigen, recht realistisch anmutenden Baumstrunk eines blühenden Pflaumenbaums. Auch bei den dünneren Ästen bleibt sein Strich locker und beweglich, und so gibt es im ganzen Bild keine steife oder schematische Zone - das ganze Pinselwerk atmet, wie wir das an den Meisterwerken des 14.-16. Jahrhunderts bewundern.

Als Persönlichkeit von Kyoto liebte er es, sich etwas umständlich zu nennen. Seine Unterschrift, die in ihrer Quirligkeit wunderbar zum Strich des knorrigen Pflaumenbaums passt, ist recht lang. Er benutzte mindestens 35 Stempel, die alle einen Namen tragen. Solche Bildungsblüten sind typisch für die damals altmodisch geltende Kyoto-Kultur.

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