Guignard Kyoto Collection
Mandarinentenpaar | Matsumura Keibun 松村景文 | 1779-1843
Mandarinentenpaar | Matsumura Keibun 松村景文 | 1779-1843
Matsumura Keibun ist eine herausragende Malerpersönlichkeit in Kyoto im 19. Jh. Sein älterer Halbbruder Goshun hatte zusammen mit dem Malergenie Maruyama Ōkyō (1733-1795) die Shjō-Schule gegründet, aus deren Institution während eines ganzen Jahrhunderts hoch talentierte Maler in Kyoto hervorgingen. Keibun war sehr produktiv, man findet auch heute noch oft Werke von ihm im inländischen Kunsthandel. Das Erstaunliche ist aber, dass er bei solcher Produktivität eigentlich nur erstklassige Qualität geschaffen hat (was man nicht von allen grossen japanischen Malern behaupten kann).
Keibun besass ein schlafwandlerisch sicheres Formgefühl, einen edlen Sinn für die Farbe und ein unbestechliches Auge, das er in der Realismus-Tradition von Maruyama Ōkyō geschult hatte. Er war kein Revolutionär, sondern pflegte die klassischen Themen und schuf sie – innerhalb der Tradition – immer neu und ansprechend.
Mandarinenten von Keibun sind berühmt geworden, und sie sind seit alters beliebt, da diese beiden Vögel ein Symbol von Partnertreue sind. Dieses Paar hier geniesst warme Frühlingstage unter aufblühenden weissen Kirschblüten in seligem Halbschlaf.