Guignard Kyoto Collection
Bambus | Yamamoto Baiitsu 山本梅逸 | 1783-1856
Bambus | Yamamoto Baiitsu 山本梅逸 | 1783-1856
Yamamoto Baiitsu traf das Schicksal, nicht in einem der großen Zentren, wie Edo (Tokyo), Kyoto oder Osaka aufzuwachsen. Er lebte vorwiegend in Nagoya, was zu seiner Zeit eine kulturell nicht sehr lebendige Stadt war. Aber Baiitsu hatte das Glück, einen reichen Händler zu kennen, der eine große Sammlung chinesischer Kunst angelegt hatte. Dieser ließ den begabten Maler seine Kunstsammlung studieren, und so konnte Baiitsu den Mangel, in der Kunstprovinz zu leben, gut kompensieren. Seine tiefgreifende Auseinandersetzung mit chinesischer Malerei der Ming- und Ching-Zeit spürt man bei ihm fast in allen Bildern.
Diese Bambus-Studie könnte insofern von chinesischer Hand sein, als der Umgang mit der Leerfläche nicht japanisch anmutet. Und der kleine Felsbrocken an der Basis erinnert an die Zierfelsen, wie man sie in chinesischen Gärten findet. Doch diese Kommentare sollen in keiner Weise das Bild als solches in ein Epigonen-Licht rücken. Baiitsu war eine ganz starke Malerpersönlichkeit, die bis ins Detail sich treu blieb. Die Vielfalt der Schwarz- und Graustufen im Bambusblätterwerk ist reich, und der Rhythmus von Verdichtung und Lockerheit atmet Natürlichkeit. Keine Stelle wirkt bloß routiniert gemalt, überall ist künstlerische Entscheidung und Sorgfalt spürbar.Die Montierung des Bildes ist original. Das Gelb der Seide erinnert wiederum stark an chinesische Montierungen des 18. Jahrhunderts. Unterschrift und Siegel sind überzeugend.