Guignard Kyoto Collection
Die Sieben Glücksgötter 七福神 | Okamoto Ryūdō 岡本龍堂 | 19.Jh.
Die Sieben Glücksgötter 七福神 | Okamoto Ryūdō 岡本龍堂 | 19.Jh.
Es ist selten, dass man bei einem interessanten, gut gemalten Bild nicht den kleinsten Anhaltspunkt zur Person des Malers finden kann. Über Okamoto Ryūdō existiert in keiner repräsentativen Referenz-Quelle eine Angabe. Der Maler hat eine originelle Unterschrift von kalligrafischer Qualität, und der wohl gesetzte Stempel ist sehr ansprechend gestaltet. Ein Maler mit dem gewöhnlichen, unauffälligen Namen Okamoto, hat sich einen wohlklingenden Namen (Künstlernamen) gewählt: „Ryūdō“ – „Drachenhalle“.
Die Behandlung des Themas - die Sieben Tanzenden Glücksgötter – ist originell und souverän abgehandelt. Das farbliche Konzept ist bestechend. Oben rechts tanzt Hotei, am chinesischen Fächer-Attribut erkennbar, Er hat seinen Sack abgelegt neben den Weißen Hirsch des Jurōjin und neben dem Duftjuwel des Fukurokuju. Davor liegt die eingepackte biwa-Laute der Benzaiten. Zuunterst dann findet sich der Stab mit der Schriftrolle von Jurōjin. Hinter diesen Utensilien tanzt Ebisu mit seiner Angelrute.
In der Dreiergruppe in der Mitte tanzt rechts Benzaiten, nach vorne gewendet Daikokuten und mit dem Rücken zum Betrachter gedreht vermutlich Fukurokuju.
Am rechten Rand ist Jurōjin und, wieder von hinten gesehen, Bishamonten. Darunter sind Utensilien, die wieder alle je einem Gott zugeordnet werden können. Schnell kann man die beiden grauen großen Reisballen ausmachen, auf denen normalerweise Daikokuten steht. Unter dem weißen Sack (diesmal vermutlich von Jurōjin) liegen der Fächer und der Wanderstab von Jurōjin. Die kleine Pagode daneben gehört Bishamonten, ebenso wie die Hellebarde hoko. Im braunen Korb sammelt Ebisu seine Fische.
Bezaubernd ist der Rhythmus in diesem Bild – die Gruppen sind lose verbunden, in geheimnisvoller Weise stehen sie alle in einem Zusammenhang, ohne dass sie sich berühren. Die Delikatesse von Farben und Musterkombination macht es unverständlich, wie ein solcher Maler als Persönlichkeit vollkommen vergessen gehen konnte.