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Guignard Kyoto Collection

Wildgänse | anonym | 16./17.Jh.

Wildgänse | anonym | 16./17.Jh.

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Dieses Bild ist mit zwei Stempeln signiert, die nicht mit Sicherheit gelesen werden können. Vom Stil und von der Graufärbung des Papiers her muss die Tuschemalerei um 1600 entstanden sein.  Sie ist in gutem Zustand, und das Bild ist perfekt neu montiert. 

Wildgänse sind seit alters ein beliebtes Sujet in Asien. Der Schrei der Wildgans ist ein poetischer Topos für Menschen, die einsam sind und sich nach ihrem Partner sehnen. Zur Melancholie, die solche Bilder mit Graugänsen erfüllt, gehören auch Elemente der Umgebung. Dürr gewordenes Schilf an einem Gewässer vermittelt Trauer, Einsamkeit.

Hier haben sich zwei Gänse gefunden und rücken eng zueinander. Man kann den angehobenen Flügel des einen Vogels - wohl des Männchens - als Schutzgeste verstehen, und den gesenkten Blick des andern Vogels als Reaktion des Weibchens auffassen. Das Sujet der Graugänse, das aus China stammt, ist schon früh in der Geschichte von Emotionen erfüllt.

Kunstvoll an diesem leider anonym bleibenden Werk ist der Umgang mit den Tusche-Intensitäten. Die Füße des Männchens, seine Flügel und ein einzelnes Schilfblatt sind die dunkelsten Akzente. Sie bilden einen Rahmen, in dem sich die Intimität der beiden Partner in zarten Grautönen entfalten kann. Die Feder-Strukturen sind lebendig und sensibel gestaltet.

Pathetisch bleibt die Leere über den Köpfen des Paares. Somit kann man hier ohne Ablenkung in Ruhe den Rhythmus der mit schnellen Pinselwischen gemalten Schilfblätter und die Tristesse der halb verdorrten Schilfhalme genießen.

 

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